Unser Hund Jojo
13.08.2003 – 23.11.2017
Rasse: Sheltie (Shetland Sheepdog)
Auch Jojo haben wir von einem Tierschutzverein übernommen, nachdem seine Vorbesitzerin ihn loswerden wollte. Er war ein intelligenter, sensibler und anhänglicher kleiner Kerl, der fremden Personen gegenüber allerdings erst einmal skeptisch war. Alles Eigenschaften, die für einen Sheltie eher rassetypisch sind. Dass er auch das bei Hütehunden bekannte „Zwicken in die Versen“ beherrschte, bewies mir Jojo schon bei der Abholung von der Pflegestelle.
Dennoch war Jojo – auch das ist rassetypisch – ein leicht erziehbarer Hund und schnelle Ergebnisse erzielte ich bei ihm mit positiver Verstärkung. Druck und Härte sollte beim Hundetraining tabu sein und ist gerade bei dieser Rasse absolut fehl am Platz.
Es waren bei ihm diverse gesundheitliche Beeinträchtigungen festzustellen, die zusammen genommen eine nicht optimale Haltungsform in seiner Vergangenheit vermuten ließen:
- Begann er regelmäßig zu humpeln, um Aufmerksamkeit zu erhalten? Das zumindest war die Vermutung des Tierschutzvereins. Ich hatte allerdings Zweifel an dieser Erklärung und ließ von unserem Tierarzt ein Röntgenbild machen: Tatsächlich war sein Vorderlauf nach einem früheren Bruch nicht wieder gerade zusammengewachsen.
- Sieben Zähne mussten noch auf der Pflegestelle entfernt werden. Zusätzliche zwei dann noch von unserem Tierarzt.
- Jojo litt an einer Patellaluxation, bei der die Kniescheibe (Patella) manchmal aus ihrer Führung sprang (Luxation). Er „tänzelte“ dann etwas hin und her und renkte die Kniescheibe damit wieder in die Ursprungsstellung ein (Reposition).
Diese Beeinträchtigungen in seinem Bewegungsapparat konnten leider nicht mehr geheilt oder operiert werden. Dadurch konnten wir keine großen Spaziergänge an einem Stück mit ihm unternehmen, denn man wusste nie, ob er an einem Tag eine halbe Stunde oder bis zu zwei Stunden „laufen“ konnte. Er war mit knapp 8 kg zwar kein schwerer Hund, jedoch merkte man das Gewicht auf dem Arm trotzdem nach einigen Kilometern recht deutlich.
Als Lösung bot sich ein auf ihn zugeschnittener Bollerwagen an, in den wir ihn dann bei Ausflügen zeitweise hinein setzen. Längere Ausflüge oder Urlaub waren jetzt mit Jojo überhaupt kein Problem mehr und unzählige Passanten hatten uns daraufhin angesprochen und gefragt, ob sie nicht mit dem Hund tauschen dürften.
Er hatte das Leben immer leicht und mit voller Freude genommen trotz seiner vielen, gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Als unser Schatten war er in all den Jahren niemals davon abzubringen, ständig auf uns aufpassen zu müssen.
Er war ein echter Kämpfer: Mental sehr stark hatte er sich Ende 2016 von einem Schlaganfall sowie von einer schweren Infektion nicht aus dem Leben reißen lassen und sich vollständig davon erholt. Doch die zuletzt aufgetretene Infektion war zu viel für unseren kleinen Kämpfer. Auch nach sechs Tagen intensiver tierärztlicher Betreuung konnten wir ihn leider nicht mehr retten und er wollte wohl auch nicht mehr kämpfen.
Aber auch wenn wir unseren Jojo gehen lassen mussten, ist er noch bei uns: Seine letzte Ruhestätte hat er in unserem Garten gefunden. Wir werden ihn niemals vergessen.