Ein großartiger Baustein im Hundetraining mittels positiver Verstärkung ist das Clicker-Training.
Diese Methode ist dazu geeignet, Tiere effektiv zu trainieren, da das Verhalten praktisch punktgenau belohnt werden kann. Bei Hunden z.B. im Tricktraining.
Das „Clicken“ bietet sich auch dort an, wo es beispielsweise aufgrund der Entfernung zum Hund nicht möglich ist, ein erwünschtes Verhalten zeitnah – d.h. möglichst innerhalb von 0,5 Sekunde zu belohnen.
Der Clicker selbst ist eine Art Knackfrosch mit Metallzunge und Knöpchen zum Drücken.
Der Hund lernt, dass – wenn er dieses Geräusch hört – er etwas richtig gemacht hat und gleich eine Belohnung folgt.
Belohnungen – das können beispielsweise Leckerlis, Spielzeuge oder Beschäftigungen mit der Bezugsperson sein.
Das Clicker-Training führt zu einer klaren, eindeutigen Kommunikation zwischen Mensch und Hund: Wir teilen dem Hund im richtigen Moment mit, dass wir sein augenblickliches Verhalten gut finden. Der Hund weiß im Gegenzug genau, wann er etwas richtig gemacht hat.
Mit dem Clicker kann man ein Verhalten punktgenau verstärken und es kann auch besonders gut eingesetzt werden, um dem Hund Tricks beizubringen.
Aber auch im Alltag ist es gut einsetzbar, z.B. bei problematischen Hundebegegnungen oder – in Verbindung mit einem Soft-Clicker – im Training mit Welpen oder ängstlichen Hunden.
Das Clicker-Training ist ferner ein Angebot zur Kooperation zwischen Hund und Bezugsperson, es ist Soziale Interaktion und damit bindungsstärkend.
Aber ist das Clickertraining nicht emotionslos?
Klare Antwort: NEIN. Denn beim Training ist für den Hund immer der Mensch als Partner die wichtigste Komponente. Und wir zeigen in der Zusammenarbeit mit dem Tier immer Emotionen, signalisieren durch unsere Körpersprache und Gesichtsausdruck immer das, was wir selbst denken und fühlen. Und daher bleibt dieses Training auch individuell, obwohl fast alle Clicker ähnlich klingen.
Wir erinnern uns – eventuell mit Schrecken – an unsere Schulzeit und an die Aussage von Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Und somit können wir auch unsere non-verbale Kommunikation bzw. unsere Emotionen beim Hundetraining nicht ausschalten.
Und nicht zuletzt werden auch die Emotionen des Hundes positiv beeinflusst, da der Click eine Belohnung ankündigt und Vorfreude beim Hund erzeugt.
Fazit: Sowohl beim Menschen als auch beim Hund erzeugt das Clickertraining Emotionen und schweißt das Hund-Mensch-Team weiter zusammen.
Wie funktioniert das Clickertraining?
Der Clicker erzeugt ein markantes Geräusch, welches aber zunächst für den Hund keinerlei Bedeutung hat. Um dies zu ändern, nutzen wir für das Anlernen bzw. „Aufladen“ im ersten Schritt die Klassische Konditionierung:
Wir clicken und geben danach unverzüglich – d.h. innerhalb von 0,5 – 1 Sekunde – die Belohnung in Form von Leckerlis. Durch diese Übung wird das Clickgeräusch mit der anschließenden Belohnung verknüpft.
Hinweise zum Training:
– Mit dem Clicker nur belohnen, nicht Hund damit abrufen.
– Futter aus einer Tasche oder Beutel geben: Vorher clicken – erst danach in Tasche greifen – nicht zeitgleich!
Und da Bilder mehr sagen als 1000 Worte – geht es hier zu den Videos mit Praxisbeispielen:
Clicker-Training (Teil 1): https://youtu.be/r4je2qfgMdA
Clicker-Training (Teil 2): https://youtu.be/CyBdbzlzsZI