Da wir in unmittelbarer Nähe einer stark befahrenen Straße wohnen, galt es, unseren Garten möglichst ausbruchsicher für unsere Stubentiger zu machen. Wir errichteten zuerst einen 1,60 m hohen Mattenzaun (gibt es in jedem Baumarkt), der an sich schon nicht leicht zu überwinden ist.
Alle Katzen blieben auf unserem Grundstück – bis auf unser Barney. Der kletterte einfach darüber. Und das Problem bei ihm ist: Obwohl kastriert, legt er sich außerhalb des Grundstückes häufig mit fremden Katern an. Und so einige Male mussten wir die erlittenen Verletzungen von den Tierärzten behandeln lassen. Also rüsteten wir – nach fleißiger Recherche im Internet – mit einem speziellen „Weidezaungerät“ für Kleintiere und zwei am Zaun befestigten Drähten nach.
Aber Barney schien sich nicht wirklich vom kleinen Spannungsstoß beeindrucken zu lassen und lernte, am oberen Ende möglichst schnell hinüber zu klettern – wieder ein Sieg für unseren Ausreißer.
Als Lösung bot sich 50 cm hohes Acrylglas (transparentes Kunststoff) an, befestigt am oberen Ende des Zaunes (Idee ebenfalls im Internet gefunden). Damit müsste es doch klappen, den Ausbrecherdrang von Barney in den Griff zu bekommen. Leider nur für kurze Zeit. Denn schon bald hatte Barney gelernt, auch dieses Hindernis problemlos zu überwinden. Und zwar genau an den Zaunpfählen, wo die Isolatoren befestigt sind und er sich prima mit den Hinterpfoten abstützen konnte, während er sich mit den vorderen Pfoten über den oberen Rand des Acrylglases zog.
Ein weiteres Problem mit dem Acrylglas war, dass es mit der Zeit durch das UV-Licht der Sonne milchig und damit unansehnlich wurde. Weiterhin neigte es zum Brechen, ebenso wie die Kabelbinder, mit denen wir die Platten befestigt hatten. Diese Nachteile könnte man zwar umgehen, indem alternativ ein sehr hochwertiges Material (beispielsweise Polycarbonat) verwendet wird, allerdings ist dieses nicht besonders kostengünstig. Unabhängig vom Material verschmutzen transparente Platten auch durch Witterungseinflüsse und werden schon dadurch schnell unansehnlich.
Die für uns ideale Lösung erspähten wir in einem Tierpark. Das dortige Tigergehege erschien uns ziemlich sicher zu sein und daher setzten wir die dortige konstruktive Besonderheit im verkleinerten Maßstab auch bei unserem Katzenzaun um: Er wurde um 40 cm erhöht, wobei die oberen 20 cm (Länge: 25 cm, siehe Bild unten) nach innen abgewinkelt wurden. Jetzt wurde Barney endlich dauerhaft am Verlassen des Grundstückes gehindert.
Tipp zum Abwinkeln der Gitterzäune
Ohne Abkantbank – also per Hand – schafft man das nicht, da die benötigten Kräfte zu hoch sind. Man kann diese Arbeiten zwar auch von einem guten Metallbauer erledigen lassen, sollte aus Kostengründen aber eventuell gleich auf fertige Zaun-Lösungen mit oben abgeschrägten Enden im Internet suchen. Ich hatte mir eine Abkantvorrichtung aus alten Hölzern selber angefertigt…